Kommentar zur
Trompetenschule für Kinder,
Band 1 Seite 6/7
aus
dem Vorwort: Liebe Kollegin, lieber Kollege, Was unterscheidet diese
von herkömmlichen Trompetenschulen? Sie geht von der Erlebnis- und Gedankenwelt
der Kinder aus, spricht die kindliche Fantasie an mit altersgemäßen
Texten und Illustrationen. Von Beginn an wird Wert gelegt auf einen bewusst
geformten Ton, der so leicht wie irgend möglich von den Lippen geht (Arbeit
an der Tonqualität in der mittleren und tiefen Lage). Kinder wollen etwas
mit den Händen tun, deshalb werden die Ventile sehr früh in einer
durchdachten und erprobten Reihenfolge eingeführt und verwendet (in Band
1 chromatisch abwärts vom c' bis zum kleinen fis und dann in Bindungen zum
2. Oberton hinauf bis zum g'). Dies führt zum chromatischen Spiel von Anfang
an. Die gerade bei Bläsern sonst weit verbreitete Angst vor Vorzeichen kommt
dadurch gar nicht erst auf. Die Funktionsweise der Ventile und die Reihenfolge
der Griffe (in chromatischen Passagen) geht so bald in Fleisch und Blut über. Ausgesuchte
Liedtexte helfen dabei, die verschiedenen Rhythmen intuitiv zu erfassen und zu
spielen. Es ist hilfreich, alle Übungen mit Text zuerst einmal rhythmisch
akzentuiert zu singen und/oder zu sprechen. Texte und Titel der kleinen Musiken
wecken die Motivation aus sich selbst heraus. An die Stelle von langweiligen Übungen
treten Musikstücke, die mit Fantasie und Darstellungswillen gespielt werden
wollen und können. Technische Hinweise an den Lehrer: Zur
Darstellung der Halbtonschrittreihen von den jeweiligen Obertönen aus wurde
das Bild von Lok und Waggons auf Gleisen gewählt: "Gleis" ist eine
Veranschaulichung des Begriffs "Oberton", wobei Gleis 1 der 1. Oberton
ist und davon ausgegangen wird, dass der "Grundton" ("Pedalton")
der Trompete nicht im normal spielbaren Bereich liegt. 
Die
Unterscheidung zwischen "Ton" und "Note" ist konsequent durchgeführt.
Eine Note ist ein aufgeschriebener Ton. Jeder Lernabschnitt enthält kleine
Lösungsaufgaben, welche die Kenntnis der Notennamen und der Notenschrift
vertiefen. Man findet die richtigen Lösungen auch im Internet auf der Seite
www.trompetenkinder.de.
Liebe
Eltern, Sie möchten, dass Ihr Kind Trompete spielen lernt? Sehr gut!
Dabei können Sie Ihrer Tochter, Ihrem Sohn einfach und effektiv helfen: Schauen
Sie zusammen mit Ihrem Kind die ersten Seiten dieser Trompetenschule an, lesen
Sie gemeinsam die Texte, führen Sie gemeinsam die wenigen kleinen Mal- und
Schreibaufgaben aus. Sie werden feststellen: Trompete spielen ist ganz einfach,
wenn man's nur richtig anfängt. Die vorliegende Trompetenschule ist in
vielen Jahren in und aus der Praxis entstanden. Als Autor möchte ich die
Trompetenschüler ermutigen, viel Energie und Fantasie in das Musizieren zu
investieren. Jede Minute, die wir hierzu verwenden, ist nutzbringend angewendete,
gewonnene Zeit. Verschaffen Sie Ihrem Kind jeden Tag die Möglichkeit, zwischen
15 und 45 Minuten lang Musik zu machen, und Sie werden staunen, welche Fähigkeiten
sich da entfalten. Trompete (oder jedes andere Instrument) zu lernen ist garantiert
eine lohnende Investition fürs ganze Leben. Liebe Schülerin,
lieber Schüler, meine Freundin Evelyne war früher öfters
in Indien und Nepal. Eines Tages hat sie von dort sogar einen Hund mitgebracht,
einen sehr netten, kleinen, lebenslustigen Lahsa Apso namens Oleo. Und außerdem
als persönliches Geschenk für mich ein Schneckenhorn aus einer perlmutterglänzenden
Riesenschnecke mit silbernen Verzierungen. Dieses Horn stammte aus Tibet, wo die
Mönche bis heute auf solchen Instrumenten Musik machen. Du kannst es auf
der Mitspiel-CD hören. 
Einmal
im Sommer nun sollte Oleo für einen Tag bei mir bleiben, weil Evelyne in
der Stadt zu tun hatte. Ich war gerade dabei, ein neues Lied auszudenken und achtete
nicht gut genug auf meinen Gast . Er entdeckte einen Weg nach draußen, und
als ich wieder an ihn dachte, war er nicht mehr zu finden. Ich rief und suchte
überall, aber er kam nicht. Was tun? Da fiel mein Blick auf das Schneckenhorn,
das ja aus dem selben Land stammte wie der Hund. Wer weiß, vielleicht erinnerte
Oleo sich noch an den Klang! Ich nahm das Instrument und ging damit über
die Wiesen hinterm Haus den Hügel hinauf, bis ich den Wald weit drüben
jenseits der großen Stoppelfelder sehen konnte. Gerufen hatte ich von hier
aus ja schon: "Ooleooh!", aber das hatte gar nichts genützt. Nun
blies ich mehrmals kräftig und lang ins Schneckenhorn, und - da sah ich vom
Waldrand her einen hellen Fleck auf mich zu kommen: Oleo, der tibetische Hund
hatte das tibetische Schneckenhorn gehört und war ihm gefolgt. Er rannte
bis zu mir her, sprang fröhlich an mir hoch und kam schwanzwedelnd mit mir
ins Haus, denn ich hatte ihn mit einem Klang seiner Heimat angelockt. Diese
kleine wahre Geschichte zeigt, dass Mitglieder der ehrwürdigen alten Instrumentenfamilie
der Hörner, dazu gehören auch die Kornette, Trompeten und Flügelhörner,
als Signalinstrumente sehr gut zu gebrauchen sind. Schon in alter Zeit haben die
Könige deshalb Bläser in Dienst genommen und ihnen sogar teilweise verboten,
einfach so auf dem Marktplatz oder zum Tanz zu spielen. Die Trompeten sollten
dem Dienst des Königs und dem Gottesdienst vorbehalten sein. Uns wird
heute niemand mehr das Musizieren mit Blechinstrumenten verbieten, im Gegenteil,
wenn wir fleißig üben und bald viele schöne Stücke und Lieder
beherrschen, bereiten wir uns selbst und vielen anderen damit Freude. Dabei
möchte diese Trompetenschule dich unterstützen. Ich wünsche dir
viel Spaß und Erfolg beim Lernen. Bernhard Schumacher PS: Wenn
du Fragen zur Trompetenschule hast oder mir etwas dazu mitteilen möchtest,
geht das ganz einfach übers Internet: www.schumusik.de.
Dort findest du auch viele weitere Informationen und Noten, Bilder und "Karaoke"-
Versionen der schönsten Stücke von der Mitspiel-CD. |